Alessa Mnich, Eva-Laetitia Schmieg und Linja Marie Weinberger glänzen zum Saisonabschluss bei den Baden-Württembergischen Meisterschaften im Schwimmen in Stuttgart und in Freiburg
SG-Regio-Schwimmer können ihre Medaillenausbeute mit 30 Siegen, 34 zweiten und 26 dritten Plätzen im Vergleich zum schon guten Vorjahr mehr als verdoppeln.
Am 13. und 14. Juli 2024 fanden die Baden-Württembergischen Schwimmmeisterschaften auf der 50-m-Bahn, so wie auch schon 2022, getrennt nach älteren und jüngeren Jahrgängen wieder an zwei Orten statt. Während die Sportlerinnen und Sportler der Jahrgänge 2010 und älter um Jahrgangs-, Junioren- und offene Titel und Platzierungen in Stuttgart kämpften, schwammen die Jüngeren der Jahrgänge 2011 bis 2016 ihre Meisterschaften im heimischen Westbad in Freiburg aus.
Und obwohl bei dem einen oder der anderen im Training ob der langen Saison nach den Saisonhöhepunkten bei den Süddeutschen Meisterschaften in Ingolstadt und den Deutschen Meisterschaften in Berlin und kurz vor den Sommerferien die Motivation nicht immer ganz hoch war, legten sich alle Sportlerinnen und Sportler beim letzten Wettkampf vor der verdienten Sommerpause nochmals mächtig ins Zeug und konnten sowohl in den Einzelwettbewerben als auch in den Staffeln ein hervorragendes Ergebnis einfahren und zeigten dabei eine hohe Leistungsdichte und mannschaftliche Geschlossenheit.
Stärkste Regio-Schwimmerin in Stuttgart war wieder einmal Alessa Mnich (Jg. 2005), die sowohl über 200 Freistil (2:07,53 Minuten) als auch über 200 Schmetterling (2:28,39) Baden-Württembergische Meisterin der Offenen Klasse wurde. Zudem stand Alessa über 50 und 100 Freistil und 100 Schmetterling jeweils in den Finals, die über die 50ig- und 100er-Strecken in allen vier Schwimmarten in der offenen Wertung ausgetragen wurden, und konnte auch hier mit zwei 2. Plätzen (100 Freistil in 0:58,91, 100 Delphin in 1:04,39) und einem 3. Platz (50 Freistil in 0:27,25) überzeugen. Weitere Medaillen konnte Alessa für diese Strecken in der Juniorenwertung sammeln (jeweils 1. über 200 Freistil und 200 Schmetterling, jeweils 2. im Vorlauf über 50 Freistil in 0:27,22, 100 Schmetterling in 1:04,55 und 100 Freistil in 0:59,04). Auch an vier von sechs in der offenen Wertung gewonnenen Staffelmedaillen war Alessa beteiligt.
Wie schon über die ganze Saison, zeigte auch Eva-Laetitia Schmieg in Stuttgart wieder ihre Klasse und wurde gleich fünffache Baden-Württembergische Jahrgangsmeisterin im Jahrgang 2008 mit Siegen über 50-, 100- und 200-m-Freistil (0:27,95, 1:00,60, 2:12,19), 50-m-Rücken (0:31,33) sowie 200-m-Lagen (2:32,39). Auch im offenen Finale über 50 Rücken schwamm Laetitia ein starkes Rennen und wurde dafür in 0:30,93 Minuten mit der Bronzemedaille belohnt. Ein 2. Platz im Jahrgang über 100 Rücken (1:07,43) rundeten die tadellose Bilanz ab.
Weitere Platzierungen in der offenen Wertung konnten Mihajlo Atanaskovic, Enzo Fath und Amelie Figlestahler erschwimmen. Mihajlo wurde in den Finals über 50 und 100 Rücken jeweils 3. (0:28,23 und 1:00,88). Mit seinen im Vorlauf geschwommen Zeiten (0:28,20 und 1:00,34) wurde Mihajlo Jahrgangsmeister im Jahrgang 2007. Über 200 Lagen wurde er in 2:14,58 zudem Jahrgangszweiter. Ebenfalls zwei 3. Plätze in der offenen Wertung erkämpfte sich Enzo Fath (Jg. 2005) auf 100- und 200-m Brust in 1:08,53 und 2:30,32. Wäre Enzo jeweils die 1. Rennhälfte etwa mutiger geschwommen, wären am Ende sicherlich noch bessere Platzierungen möglich gewesen. In der Juniorenwertung der Jahrgänge 2005/06 konnte Enzo die 200 Brust gewinnen. Weitere Medaillen gab es hier für ihn über 100 Brust (2. in 1:08,10) und 200 Lagen (3. in 2:16,58). Ebenfalls 3. über 200-m-Brust in der offenen Wertung wurde Amelie Figlestahler (Jg. 2005) in 2:42,67. Diese Zeit brachte ihr gleichzeitig den Titel in der Juniorenwertung, zudem sicherte sie sich hier noch einen 2. Platz über 50 Brust (0:35,68) und 200 Lagen (2:32,37).
Alle Staffeln der offenen Klasse konnten sich – meist nur geschlagen von den im Moment im Südwesten dominierenden Hauptstädtern des SV Cannstatt – ebenfalls über Podestplätze freuen. Besonders knapp ging es hier in der abschließenden 4 x 100-m-Freistilstaffel mixed mit Mihajlo Atanaskovic, Lea Amann, Alessa Mnich und Enzo Fath zu, wo die Freiburger Schwimmerinnen und Schwimmer sich um 9 Hundertstel in 3:47,90 den Stuttgarter Sportler/innen geschlagen geben mussten. Weitere zweite Plätze gab es für die offenen Staffeln über 4 x 100-m-Freistil weiblich in 4:02,00 (Amann, Figlestahler, Schmieg, Mnich), 4 x 100-m-Freistil männlich in 3:39,96 (Oliver Frisch, Atanaskovic, Egon Gnatowsky, Fath), 4 x 100 Lagen männlich in 4:07,84 (Atanaskovic, Fath, Simon Hasler, Frisch) und 4 x 100 Lagen mixed in 4:15,99 (Schmieg, Fath, Atanaskovic, Mnich). Dritte wurden die jungen Frauen über 4 x 100 Lagen in 4:31,57 (Schmieg, Figlestahler, Mnich, Amann).
Weitere Jahrgangstitel konnten Sophia Klawitter, Charlotte Kluthe, Lea Amann und Egon Gnatowsky sowie die 4 x 100-m-Freistil Staffel mixed der A-Jugend (Gnatowsky, Schmieg, Lotta Pankrath, Nicolas Kasa, 3:58,89) erringen. Stark verbessert zeigten sich bei den Meisterschaften insbesondere Sophia Klawitter, die die 50 Freistil im Jahrgang 2009 in 0:28,36 für sich entschied und weitere Jahrgangsmedaillen über 100 und 200 Freistil (jeweils 2. in 1:02,01 und 2:17,17) und 400 Freistil (3. in 4:48,35) gewann, sowie Egon Gnatowsky (Jg. 2008), der in 0:27,63 die 50 Schmetterling in seinem Jahrgang gewinnen konnte und zudem noch jeweils 2. über 100 und 200 Freistil (0:55,31 und 2:02,67) sowie 3. über 100 Rücken und 100 Schmetterling (1:05,58 und 1:02,24) wurde. Zwei weitere Jahrgangstitel gab es für Charlotte Kluthe, Jg. 2010, über 50 Brust (0:35,68) und Lea Amann (Jg. 2007) über 400 Freistil (4:40,82). Weitere Medaillen in ihrem Jahrgang als jeweils gewannen Charlotte über 50 Schmetterling (2. in 0:31,17) und 200 Rücken (3. in 2:34,78) und Lea über 100 und 200 Freistil (jeweils 2. in 1:00,14 und 2:16,08) und 100 Schmetterling (3. in 1:09,73).
Das sehr gute Gesamtbild bei den Meisterschaften in Stuttgart rundeten mit weiteren Platzierungen im Jahrgang schließlich Lotta Pankrath (Jg. 2008, 3. über 50 Freistil in 0:28,89), Alexa Woolls-King (Jg. 2009, 3. über 100 Schmetterling in 1:12,70) sowie zwei weitere Staffeln über 4 x 100 Freistil ab (B-Jugend weiblich 3. in 4:17,04 mit Kluthe, Sienna Woolls-King, Alexa Woolls-King, Klawitter; A-Jugend-weiblich 2. mit Pankrath, Caroline Waller, Eva-Maria Ernst, Marlene Wachter).
Bei den parallel vom SSV Freiburg im Westbad ausgetragenen Meisterschaften der Jahrgänge 2011 bis 2015, die mit 565 Aktiven aus 58 Vereinen eine für den Ausrichter herausfordernde Großveranstaltung waren, gab es ebenfalls einige herausragende Leistungen. Allen voran marschierte – oder sollte man besser sagen, schwamm – Linja Marie Weinberger, Jg. 2011, die sowohl die 200 Lagen (2:34,79) als auch die 200 Schmetterling (2:41,38) in ihrem Jahrgang für sich entscheiden konnte und damit einige Konkurrentinnen hinter sich ließ, denen sie in den Vorjahren noch den Vortritt lassen musste. Ihre Vielseitigkeit, insbesondere auf den Ausdauer- und technikbasierten Strecken, bewies Linja zudem mit zweiten Plätzen über 200 Brust (2:48,81) und 200 Freistil (2:17,39) sowie einem 3. Platz über 400 Freistil in 4:51,20. Mit ihrer 200-m-Brust-Zeit schob sich Linja übrigens als gerade mal 13-jährige auf Platz 8. der ewigen Vereinsbestenliste. Man darf gespannt sein, was von ihr in den nächsten Jahren noch kommen wird.
Ebenfalls auf den Bruststrecken konnten drei weitere Freiburger Schwimmer/innen überzeugen. Zwei Jahrgangstitel bei den Jungs im Jahrgang 2011 gewann Ruben Nehrwein über 50 und 200 Brust (0:35,00, und 2:53,55). Zudem wurde Ruben 3. über 100 Brust in 1:19,94. Mit 2. Jahrganstiteln im Jahrgang 2014 konnten auch Leni Ebli und Benedikt Puce über die Bruststrecken beeindrucken. Leni gewann über 100 und 200 Brust (1:39,93 und 3:28,70) und wurde darüber hinaus 2. ihres Jahrganges über 50 Brust (0:45,56). Benedikt siegte über 50-m-Brust-Beine in 0:54,58, wurde 2. über 50 Brust in 0:44,28 und gewann mit 753 Punkten die Brust-Kombiwertung des Jahrganges 2014 bei den Jungs (bestehend aus 50-m-Beine, 50, 100, 200 Brust). Einen weiteren Jahrgangstitel in einem Einzelrennen konnte schließlich Kim Vy Pothong im Jahrgang 2013 über 50-m-Freistil-Beine in 0:45,23 gewinnen.
Um sich die Dimensionen der Veranstaltung vor der Aufzählung der weitern Medaillengewinner und die Leistungen der jungen Sportlerinnen und Sportler klarzumachen, hier noch ein kleines Beispiel. Selma Freitag wurde im Jahrgang 2012 3. über 50 Freistil in 0:30,54 Minuten, musste sich dabei von zwei Sportlerinnen geschlagen geben, war dabei aber schneller als 30 weitere Starterinnen ihres Jahrganges. Natürlich gab es nicht auf allen Strecken so großer Starterfelder, Konkurrenz war aber bei den Meisterschaften reichlich vorhanden.
Hier nun die weitern Medaillengewinner in der Jahrgangswertung: Maxim Shaliev, Jg. 2012 (jeweils 2. über 200 Freistil und 200 Schmetterling in 2:22,26 und 2:55,57 und 3. über 400 Freistill in 5:03,27); Manja Evers, Jg. 2012 (jeweils 2. über 50 und 100 Schmetterling in 0:33,87 und 1:20,84); Maria Weinberger, Jg. 2013 (jeweils 2. über 200 und 400 Freistil in 2:38,78 und 5:23,48); Caspar Nehrwein, Jg. 2013 (3. über 50 Freistil in 0:31,69).
Auch in Freiburg wurden in den verschiedenen Jugendklassen (E-, D- und C- Jugend, also die Jahrgänge 16/15, 14/13 und 12/11) Staffeln geschwommen. Besonders hervortun konnte sich hier die C-Jugendlichen, die am Ende in der Gesamtwertung aller geschwommenen Staffeln ihrer Altersgruppe mit Linja Weinberger, Marina Puce, Selma Freitag, Manja Evers, Ruben Nehrwein, Maxim Shaliev, Roman Statkevych und Erik Pankrath den Pokal für die beste C-Jugend-Mannschaft Baden-Württembergs in Empfang nehmen durften.
Hier nun zum Abschluss die Aufzählung der Staffelwertungen im Einzelnen: D-Jugend weiblich: 1. über 4 x 100 Freistil mit Maira Weinberger, Kim Vy Pothong, Sophia Serchowa, Isabella Woolls-King, 3. über 4 x 50 Freistil mit Serchova, Weinberger, Woolls-King und Anka Gabel; D-Jugend-mixed: 2. über 4 x 50 Freistil mit Caspar Nehrwein, Kim Vy Pothong, Maira Weinberger, Bendikt Puce; C-Jugend männlich: 1. über 4 x 50 Lagen mit Statkevych, Ruben Nehrwein, Shaliev, Pankrath; 1. über 4 x 100 Freistil mit gleiche Besetzung, 1. über 4 x 50 Freistil – gleiche Besetzung; C-Jugend-mixed: 2. über 4 x 100 Freistil mit Shaliev, Linja Weinberger, Pankrath, Manja Evers, 2. über 4 x 50 Freistil mixed mit Nehrwein, Weinberger, Pankrath, Selma Freitag, 3. über 4 x 100 Lagen mixed mit Statkevych, Nehrwein, Weinberger, Evers; 3. über 4 x 50 Lagen mit Marina Puce, Nehrwein, Freitag, Pankrath,
Die SG Regio Freiburg ist also sowohl im Nachwuchsbereich als auch bei den Junioren und der offenen Klasse breit aufgestellt und die Saison 2023/2024 verlief, wie die abschließenden Baden-Württembergischen Meisterschaften nochmals zeigten, sehr erfolgreich. Damit man hier Kontinuität wahren und weitere Schritte nach vorne machen kann, bedarf es allerdings einer geschickten Personalpolitik der Verantwortlichen und einer weiteren Professionalisierung, insbesondere in der Nachwuchsarbeit, die ohne zusätzlich Finanzmittel schwerlich zu bewerkstelligen sein wird.
Gerhard Hasler